Ratgeber Karies
Informationen für Betroffene und AngehörigeDie Therapie von Karies umschließt unterschiedliche Maßnahmen. Eine beginnende Karieserkrankung, die durch sichtbare Verfärbungen auf dem Zahn gekennzeichnet ist, kann meist durch Remineralisierung behandelt werden. Dazu wird Fluoridkonzentrat auf diese Flecken aufgetragen. Dieses kann oftmals die Schädigung des Zahnschmelzes aufhalten, indem es diesen härtet und damit unempfindlich gegenüber der Säure macht, die durch die Karies verursachenden Bakterien abgegeben werden.
Von Karies geschädigte Teile müssen abgetragen werden. Diese Stellen können danach mit unterschiedlichen Materialien wieder gefüllt werden – zum Beispiel Amalgam oder Kunststoff. Wenn der Nerv mitbetroffen ist, muss eine Behandlung der Zahnwurzel durchgeführt werden.
Therapie von Karies
Die Behandlung der Karies wird anhand des Stadiums der Erkrankung bzw. der betroffenen Zahnschicht fest-gemacht. Bei der Initialkaries (Vorstufe der Karies), welche dem Zahnarzt durch kleine weiße und dunkle Flecken im Zahnschmelz auffällt, genügt i. d. R. die Versorgung mit hochkonzentrierten Fluoridpräparaten. Sie werden auf die betroffenen Bereiche aufgetragen, um der Demineralisierung des Zahnes entgegenzuwirken und die Zahnoberfläche zu härten. Diese Präparate geben ihren Wirkstoff kontinuierlich über mehrere Tage ab und gewährleisten damit einen nachhaltigen Schutz gegenüber den kariesauslösenden Bakterien. Außerdem ist eine intensive Mund- und Zahnhygiene notwendig. Jene umfasst das gründliche und regelmäßige Zähneputzen – nach dem Essen – mit flouridhaltiger Zahnpasta, Mundspülungen und den Gebrauch von Zahnseide. Mittels dieser Maßnahmen lässt sich der kariöse Prozess durchaus abwenden.
Auf eine ausreichende Mund- und Zahnhygiene sollte allerdings grundsätzlich geachtet werden, da die beste Kariestherapie die Vorbeugung ist. Somit sollten auch Kontrollbesuche beim Zahnarzt zweimal im Jahr obligatorisch sein. Medikamente oder Impfungen gegen die Karies gibt es nicht, wobei im Kleinkindalter prophylaktisch Fluoridtabletten verabreicht werden. Darüber hinaus finden sich bei Kindern häufig kleine Rillen oder Vertiefungen in den bleibenden Backenzähnen, sog. Fissuren, die das Kariesrisiko erhöhen. Entsprechende Fissuren können vorbeugend mit einem speziellen Kunststoff durch den Zahnarzt versiegelt werden. Eine Fissurenversiegelung ist schmerzlos.
Zur Kariesvorbeugung gehört neben der intensiven Mund- und Zahnhygiene, regelmäßigen Zahnarztbesuchen sowie der dort angebotenen professionellen Zahnreinigung und der richtigen Putztechnik, die dort vermittelt wird, auch eine zahngesunde Ernährung.
Sobald der Zerstörungsprozess der Karies seinen Lauf genommen hat, müssen weiterreichende Maßnahmen ergriffen werden. Die kariösen Stellen in den jeweils betroffenen Zahnhartsubstanzen (Zahnschmelz und Dentin) werden mit dem Bohrer oder neueren Verfahren wie KCP (sog. Kinetische Kavitätenpräparation, s. Glossar), Laserbohren, Anwendung eines Karieslösungsgels oder mithilfe von Ozon entfernt. Das entstandene Loch (Kavität) wird anschließend mit einer Füllung versorgt – dazu dienen z. B. verschiedene Kunststoffver-bindungen, Amalgam oder Inlays. Falls die Karies in das Zahnmark (Pulpa) vorgedrungen ist und der Nerv ge-schädigt wurde, erfolgt eine Wurzelbehandlung. Mitunter kann die Entzündung bzw. Zerstörung des Zahnmarks durch Bakterien zu einem Wurzelspitzenabszess führen. Wenn die Karies den Zahn in zu großem Maße zerstört hat, steht eine Zahnextraktion an – der Zahn wird gezogen.
Die zahngesunde Ernährung
In erster Linie gilt es, die Zufuhr von Zucker zu vermeiden bzw. zu reduzieren, dazu gehören auch kohlenhydrat-reiche Zwischenmahlzeiten. Nach Möglichkeit sollten Zuckerersatzstoffe wie Saccharin verwendet werden. Zuckeraustauschstoffe wie z. B. Sorbit oder Xylit können in der Mundhöhle wiederum zu Säuren abgebaut werden oder bei übermäßigem Verzehr abführend wirken. Zuckerstoffe wie Saccharose, Glucose, Fructose, Maltose oder Lactose sind für eine zahngesunde Ernährung nicht empfehlenswert.
Christa Windmüller
Zur Diagnose von Karies werden meist zuerst die Zähne untersucht. Mit verschiedenen Hilfsmitteln begutachtet der Zahnarzt die Mundhöhle, um die Diagnose eines beginnenden oder fortgeschrittenen Karies stellen zu können. Neben sichtbaren Anzeichen wie weißen oder braunen Verfärbungen geben auch unter anderem Symptome wie Schmerzen, Temperaturempfindlichkeiten Hinweise auf Karies. Zur Kontrolle der nicht unmittelbar sichtbaren Bereiche wie beispielsweise der Zahnzwischenräume können bildgebende Verfahren wie Röntgen, aber auch Lichtsonden, Laser- oder UV-Licht verwendet werden. Durch das Licht beziehungsweise die Strahlung werden die von Karies befallenen Bereiche sichtbar gemacht und heben sich von den gesunden ab.
Eine Infektion mit den Karies auslösenden Bakterien zieht nicht automatisch eine Karieserkrankung nach sich. Bevor Karies ausbricht, müssen mehrere Aspekte gegeben sein:
Eine zuckerreiche Ernährung wirkt sich positiv auf die Vermehrung der Bakterien aus. Sie bilden dann zusammen mit den Stoffwechselprodukten, die sie ausscheiden, die sogenannte Plaque, eine Schicht, die sich auf die Zähne legt und damit eine natürliche Reinigung und Remineralisierung verhindert. Die in den Stoffwechselprodukten der Bakterien enthaltene Säure schädigt den Zahn, sodass es zur Entstehung von Flecken auf dem Zahn kommt. Ohne Behandlung können diese Flecken zu Karies werden.
Die Therapie von Karies umschließt unterschiedliche Maßnahmen. Eine beginnende Karieserkrankung, die durch sichtbare Verfärbungen auf dem Zahn gekennzeichnet ist, kann meist durch Remineralisierung behandelt werden. Dazu wird Fluoridkonzentrat auf diese Flecken aufgetragen. Dieses kann oftmals die Schädigung des Zahnschmelzes aufhalten, indem es diesen härtet und damit unempfindlich gegenüber der Säure macht, die durch die Karies verursachenden Bakterien abgegeben werden.
Von Karies geschädigte Teile müssen abgetragen werden. Diese Stellen können danach mit unterschiedlichen Materialien wieder gefüllt werden – zum Beispiel Amalgam oder Kunststoff. Wenn der Nerv mitbetroffen ist, muss eine Behandlung der Zahnwurzel durchgeführt werden.